Autoren - Beziehungen - Bücher - Erinnerungen - Thomas Meyer

Tennt euch sprach das Wackerkorn

…wollen aber nicht wahrhaben, dass Sie und Ihr Partner schlechterdings nicht zusammenpassen, denn dieses Eingeständnis hätte unweigerlich zur Folge, dass Sie sich von ihm trennen. Also legen Sie den Fokus anstatt auf die tatsächlich problematische Personenkombination auf die vermeintlich problematische Natur Ihres Partners, in dessen Gebaren Sie die Quelle für Ihren Schmerz ausmachen, werden furchtbar wütend darüber, dass dieser Lump fähig ist, Sie dermaßen zu quälen, und erteilen sich den Auftrag, ihn durch charakterchirurgische Eingriffe zu einem Menschen zu machen, der besser zu Ihnen passt.
Allerdings sieht der Lump die Sache genau gleich und ist ebenfalls darauf aus, sein albernes Gegenüber zerebral auszuhöhlen und mit den eigenen brillanten Ansichten zu Beziehung, Liebe und Logik auszustopfen – ein Vorhaben, das bald zum abendfüllenden Faszinosum wird, neben dem es an Lebensinhalt nicht mehr viel braucht…

Absolut genial formuliert! Thomas Meyer in seinem Buch „TRENNT EUCH!

Wenn ich daran denke, was haben wir früher diskutiert, NÄCHTELANG, analyisiert, warum macht er dies und warum nicht jenes und warum… alles Unfug! Entweder, es passt, oder es passt nicht. Und wenn es nicht passt, wird es nie passen. So einfach ist das 😛

Ich glaube, es ist ein Buch für ältere Menschen, die schon alles mögliche ausprobiert, diverse Versuche mehr oder weniger dramatisch beendet, unzählige schlaflose Nächte grübelnd verbracht haben und sich dabei immer wieder die gleiche Frage stellten: „warum nur?!?“ Um dann, sechs Jahrzehnte und sechs Millionen Begebenheiten auf dieser Welt, seufzend das Büchlein zur Seite zu legen, laut „achsoooooo“ zu sagen und fortan sicher zu sein, ein besseres weil passenderes Leben zu führen.

Nein, ich bin nicht verrückt, das war ein Scherz! Aber ein Scherz mit einem Körnchen Wahrheit. Oder einem Korn. Einen großen Korn, so groß wie ein Wackerstein. Ein Wackerkorn. Aber, und das ist der andere Teil der Wahrheit, das alles erkennt man erst, wenn man schon einiges hinter sich hat. Vielleicht erkennt man es sowieso nur im Nachhinein.

Mag alles sein wie es sei, das Buch ist lesenswert, ich habe oft lachen müssen über die genialen Formulierungen, die so verdammt perfekt in meine Erinnerungen passten, ach hätte ich es doch damals schon… hätte hätte Fahrradkette, ich wäre genau da, wo ich heute bin, weil die Jugend das Recht hat, nichts zu wissen und alles selber auszuprobieren. Inklusive auf die Fresse fallen. Sorry, aber so einfach ist das! 😛

 

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