Birgit Kubik - Glück - Menschen - wahre Geschichten

in seinem ELEMENT – Autismus und Familie

Der TYROLIA-Verlag hat mir das Buch

in seinem ELEMENT

Der ganz normal-verrückte Alltag
mit unserem autistischen Sohn

zur Verfügung gestellt und bat mich um eine Rezension. Dem komme ich gerne nach. Vor allem, weil mich solche quasi als Tagebuch verfassten Lebensgeschichten schon immer sehr interessiert haben. Ich habe es ja mit „Die Tage des weißen Elefanten – Eine Familie und Alzheimer“ ebenso gemacht. Es liest sich dann wie eine fortlaufende Geschichte und man kann regelrecht eintauchen in den Alltag, sozusagen mitleben.

Die Autorin, 1970 in Oberösterreich geboren, erzählt hier vom Leben mit ihrem Sohn Max, der 2004 geboren wurde. Im Klappentext heißt es:

Für Birgit Kubik und ihren Mann kommt nach der Geburt ihres Sohnes alles anders als gedacht. Ihr Sohn Max muss mit drei Wochen operiert werden, viele medizinische Maßnahmen folgen. Bald wird klar: Max ist behindert. Für die Familie ist das Leben mit Max herausfordernd und voller Überraschungen.

Im Tagebuchstil beschreibt die Autorin, verheiratete Mutter von zwei Kindern, den Familienalltag von Maxʼ Geburt bis zu seiner Volljährigkeit. Sie erwähnt Glücksmomente des Familienlebens und Meilensteine in Maxʼ Entwicklung. Doch sie verschweigt nicht, dass das ständige Verfügbar-sein-Müssen anstrengend ist: Max kann nicht allein sein, seine Fragen verlangen Antworten und Therapien, Schulgespräche sowie Arzttermine reihen sich aneinander. Gut, dass das soziale Netzwerk der Familie funktioniert und Kubik gelernt hat zu „switchen“, das heißt ihren kostbaren Freiraum bewusst zu genießen.

Im Vorfeld für diesen Beitrag habe ich etliche Rezensionen gelesen und da stand immer wieder „ich konnte es nicht aus der Hand legen“ und ja, so ging es mir auch. Es ist ein so berührendes Buch über das Leben, über eine Familie, die an dieser besonderen Herausforderung wächst, was nicht selbstverständlich ist, denn sie hätte auch zerbrechen können. Doch die Eltern können sich aufeinander verlassen, meistern dieses schwierige Alltagsleben mit einem behinderten Kind; diagnostiziert werden in der Hauptsache ein Entwicklungsrückstand, atypischer Autismus, zwanghafte Verhaltensweisen und ADHS. Was das heißt, was das mit der Familie macht und dass es durchaus viele glückliche Momente gibt, das erzählt uns die Mutter und Autorin in diesem Tagebuch. Es endet damit, dass Max, fast erwachsen geworden, in eine Wohngemeinschaft zieht.

Es ist ein sehr berührendes Buch. Und ja, ich habe es nicht aus der Hand legen können. Es erinnert mich daran, wie schön das Leben sein kann, wenn man Menschen hat, auf die man sich verlassen und wenn man sich auf das Ungewöhnliche einlassen kann. Die Autorin verschweigt aber auch nicht, dass sie und ihr Mann an ihre Grenzen gekommen sind. Die ganze Palette des Lebens, ich habe es wirklich sehr gerne gelesen und kann es nur empfehlen.

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